Forum Südliches Afrika, 18. Oktober 2018: Südafrika 2018: Beobachtungen eines politisch engagierten Zeitgenossen

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Südafrika 2018

Beobachtungen eines politisch engagierten Zeitgenossen

Vortrag von Horst Kleinschmidt
in der SADOCC-Bibliothek, 19 Uhr
Favoritenstraße 38/18/1
A-1040 Wien

Anfahrt:
U1 Taubstummengasse,

13A Belvederegasse

2010 referierte Horst Kleinschmidt in Wien zum Thema „Südafrika – quo vadis?“. Heute schauen wir zurück auf die dunklen Jahre der Ära Zuma, das Massaker von Marikana und seine Folgen, die Oligarchisierung der südafrikanischen Politik („state capture“) und das Versagen der neoliberalen Opposition. Aber zugleich beobachten wir neue Formen der Organisation und des Widerstands – von den „ANC Elders“, zu denen sich auch Kleinschmidt zählt, bis zu lokalen Initiativen und gesellschaftskritischen Netzwerken.

Horst Kleinschmidt entstammt einer Familie von bekannten Missionaren des 19. Jahrhunderts. Er war Ende der 1960er Jahre aktiv in der linken Studentenpolitik Südafrikas engagiert und enger Mitarbeiter des 1978 gebannten Geistlichen Beyers Naudé. Wegen seiner Tätigkeit im ANC-Untergrund wurde verhaftet und ging ins Exil nach London. Dort war er wichtige Ansprechperson für die Anti-Apartheid-Bewegungen, auch in Öster­reich. Als Direktor des Defence and Aid Fund for Southern Africa leistete er wichtige Arbeit zur Unterstützung der politischen Gefangenen. 1991 erhielt er den österreichischen Dr. Bruno Kreisky-Menschen­rechtspreis, 1999 den schwedischen Polarsternorden. Nach der Freilassung von Nelson Mandela kehrte er nach Südafrika zurück, war in verschiedenen Entwicklungs-NGOs tätig. 2000 wurde er zum stv. Generaldirektor für Fischerei­fragen im Umweltministerium ernannt und ist heute in Pension, aber sozial engagiert geblieben. Horst Kleinschmidt ist Beiratsmitglied von SADOCC und hält seinen Vortrag in Deutsch.