Unser
Selbstverständnis
SADOCC 2020:
In der Tradition der
Anti-Apartheid-Bewegung verstehen wir uns als Solidaritätsorganisation mit
dem Südlichen Afrika. Wir unterstützen insbesondere Südafrika
und Namibia bei der Überwindung der Folgen von Kolonialismus und
Apartheid. Darüber hinaus setzen wir uns für die anderen Staaten und
Gesellschaften dieser sozial und wirtschaftlich integrierten Region ein, die
von den Auswirkungen einer benachteiligenden globalen Ordnung betroffen sind
und eine sozial gerechte, politisch partizipatorische, wirtschaftlich
prosperierende und ökologisch nachhaltige Gesellschaft anstreben. Wir
unterstützen Strategien und Maßnahmen, die zur Verringerung von
Abhängigkeit nach außen und zu mehr Verteilungsgerechtigkeit im
Inneren beitragen. Wir unterstützen daher politische Prozesse und
Maßnahmen, die etwa in der Tradition der südafrikanischen
Freiheitscharta Demokratisierung, eine Veränderung der
wirtschaftlichen Machtverhältnisse und die Bekämpfung
diskriminierender Strukturen in den Ländern des Südlichen Afrika zum
Ziel haben.
Wir leisten diese Unterstützung vorwiegend durch
begleitende politische Aktivitäten und durch Informationstätigkeit
im Einzelfall auch durch die finanzielle Unterstützung von
emanzipatorischen Projekten. In erster Linie ist unsere Zugangsweise zum
Südlichen Afrika allerdings keine karitative und auch keine
entwicklungspolitische im üblichen Verständnis. Wir verstehen
uns in den jeweiligen Ländern nicht als innenpolitische Akteure, sondern
arbeiten mit lokalen Partnerorganisationen zusammen.
Unsere Partner im
Südlichen Afrika sind Bewegungen, Organisationen, Institutionen und
Personen, die sich für soziale Gerechtigkeit, für Menschenrechte und
Demokratie sowie für Gleichheit und gegen Diskriminierung einsetzen. Diese
Partner können sowohl zivilgesellschaftlicher Natur sein als auch im
Bereich der früheren Befreiungsbewegungen oder in staatlichen oder
staatsnahen Institutionen angesiedelt sein.
Unsere Partner in
Österreich sind Bewegungen, Organisationen, Institutionen und Personen,
die unsere Zielsetzungen unterstützen, ungeachtet ihres politischen oder
weltanschaulichen Hintergrunds. SADOCC bekennt sich darüber hinaus zum
Dialog mit allen Organisationen, die aus entwicklungspolitischen,
humanitären, religiösen, kulturellen oder wirtschaftlichen Motiven im
Südlichen Afrika tätig sind, um gemeinsame Positionen bzw.
Aktivitäten in Solidarität mit dem Südlichen Afrika zu
entwickeln.
Von Österreich fordern wir verstärkte und
solidarische Beziehungen zum Südlichen Afrika in politischer,
wirtschaftlicher, kulturell-wissenschaftlicher, entwicklungspolitischer
und sozialer Hinsicht. Wir setzen dies durch Dialog mit relevanten
Entscheidungsträgern um, wofür die Entwicklung einer entsprechenden
Gesprächskultur nötig ist. Weitere Voraussetzungen für eine
erfolgreiche Tätigkeit bestehen in der Mobilisierung unserer Mitglieder
und der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Südliche
Afrika durch Informations- und Bildungsarbeit und öffentlichkeitswirksame
Aktionen. Auf multilateraler (Nord/Süd-) Ebene treten wir für
Maßnahmen ein, welche die strukturelle Benachteiligung der Staaten
des Südens verringern helfen. Informationsarbeit bildet einen
wesentlichen Bestandteil unserer Tätigkeit, etwa durch die
Veranstaltungsreihe Forum Südliches Afrika, unsere Zeitschrift
INDABA und unsere auf das Südliche Afrika spezialisierte Bibliothek.
Darüber hinaus befassen wir uns kritisch mit der Afrikaberichterstattung
der heimischen Medien und fördern ein realitätsnahes Bild Afrikas, in
dem auch positiven Entwicklungen Raum gegeben wird.
SADOCC fungiert
nach Möglichkeit auch als Anlaufstelle für Menschen aus dem
Südlichen Afrika, die in Österreich leben. Ihnen eine Art von
Zuhause zu bieten, verstehen wir als Bestandteil unserer
Solidaritätsarbeit für das Südliche Afrika und zugleich als
einen Beitrag zu einer österreichischen Integrationskultur und als
Gegengewicht zu Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
13. Jänner
2017
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