31. 5. 2002
LESOTHO: Absolute Mehrheit für Regierungspartei
Bei den Parlametnswahlen in Lesotho hat die schon früher alleinregierende Partei
LDC, Lesotho Congress for Democracy, mit knapp 55 % der abgegebenen gültigen
Stimmen 77 der 118 Mandate und somit die absolute Mehrheit errungen. 22 % der
Stimmen und 21 Mandate entfielen auf die Basotho National Party (BNP), der Rest
auf oppositionelle Kleinparteien.
Angesichts des komplizierten Wahlsystems, aufgrund dessen nahezu alle
Parlamentssitze der Oppositionsparteien rechnerisch im Rahmen eines zweiten
Wahlverfahrens vergeben wurden und nur die bisherige Regierungspartei LDC ihre
Mandate direkt in den Wahlkreisen erzielte, muß auch weiterhin daran gezweifelt
werden, inwiefern das Ergebnis die politische Stimmung der Bevölkerung
tatsächlich adäquat widerspiegelt. Internationale Beobachter bescheinigten der
Abstimmung allerdings einen friedlichen Verlauf sowie rege Beteiligung. In zwei
Wahlkreisen muß die Wahl wegen Unregelmäßigkeiten nachgeholt werden. Insgesamt
bewarben sich in dem von Südafrika umschlossenen Gebirgskönigreich 19 Parteien
und 1.500 Kandidaten um die 120 Parlamentssitze. Wahlberechtigt waren rund
830.000 Personen.
Nach einer umstrittenen Parlamentswahl vor vier Jahren (damals hatte die
Regierungspartei mit der Hälfte der Wählerstimmen fast sämtliche Parlamentssitze
davongetragen) waren in Lesotho blutige Unruhen ausgebrochen. Die Proteste der
Opposition wegen angeblichen Wahlbetrugs der Regierung dauerten an, bis auf
Bitten der Regierung Soldaten aus Südafrika und Botswana einmarschierten.
Schließlich einigten sich Regierung und Opposition auf die jetzt stattfindenden
Neuwahlen und setzten eine Übergangsregierung (Interim Political Authority) ein.
Weitere Informationen und Updates finden sich auf der Website von Lesothos Independent Electoral Commission.
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