16 March 2002
Keine Regierung der "nationalen Einheit"
Opposition und Regierung in Zimbabwe lehnen nach Presseberichten die
Bildung einer Regierung der nationalen Einheit ab. Oppositionsführer
Morgan Tsvangirai sagte in einem Interview mit der "Daily News" vom
16.März in Harare: "Mugabe kann sich seine Legitimierung nicht mit der
Bildung einer Regierung der nationalen Einheit erkaufen." Informationsminister
Jonathan Moyo sagte in der staatlichen Tageszeitung "The Herald": "Die
Regierung der ZANU-PF ist bereits eine Regierung der nationalen Einheit." Eine
solche "Koalition" würde außerdem "Personen amnestieren, die
schwerer Vergehen beschuldigt werden". Die Regierung wirft Tsvangirai ein
angebliches Mordkomplott gegen Mugabe vor.
Nach britischen Zeitungsberichten drängt Südafrika Mugabe zur
Bildung einer Regierung der nationalen Einheit. Der südafrikanische
Präsident Thabo Mbeki will am Montag in Harare mit Mugabe und Tsvangirai
zusammenkommen. Auch der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo soll
bei dem Treffen dabei sein, sagte Präsidentensprecher Bheki Khumalo der
Nachrichtenagentur AFP am Samstag. Von dort wollen Mbeki und Obasanjo nach
London weiterfliegen, wo sie mit dem australischen Regierungschef John Howard
über eventuelle Sanktionen des Commonwealth gegen Zimbabwe beraten.
Amtsinhaber Mugabe war nach der von Gewalt und Manipulation geprägten
Präsidentschaftswahl am Mittwoch zum Sieger erklärt worden und hat
angekündigt, sich am Sonntag, dem 17.März vereidigen zu lassen. Nach
Berichten der regierungsnahen Zeitung The Herald" werden zur Zeremonie
auch die Präsidenten mehrerer afrikanischer Staaten erwartet, darunter
Joseph Kabila von der Demokratischen Republik Kongo, Bakili Muluzi (Malawi),
Joachim Chissano (Moçambique), Benjamin Mkapa (Tanzania), Sam Nujoma
(Namibia) und Levy Mwanawasa (Zambia). (ORF, THE HERALD)
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