07.Feb 2002
Zimbabwe: EU-Beobachter zu Präsidentschaftswahlen zugelassen
Die Regierung von Zimbabwe hat die Europäische Union offiziell
eingeladen, Beobachter zur Präsidentschaftswahl am 9. und 10. März zu
entsenden. Dies gaben EU-Diplomaten in Harare bekannt. Auf Wunsch des
zimbabweschen Staatschefs Robert Mugabe dürften die Beobachter jedoch nur
gemeinsam mit den Vertretern der AKP-Staaten (also jener Staaten, mit denen die
EU aufgrund des Abkommens von Cotonou besondere Beziehungen pflegt) einreisen.
Berichten zufolge, will die Regierung in Harare im Streit mit der EU nunmehr
auch Vermittler anrufen; damit würde eine im Cotonou-Vertrag enthaltene
Klausel erstmals in Anspruch genommen werden.
In Zimbabwe hat inzwischen die Akkreditierung der ersten Wahlbeobachter
aus dem Commonwealth begonnen. Diese stammen aus Australien, Bangladesh,
Kanada, Guyana, Kenya und Namibia. Die Regierung in Harare lehnt es weiter ab,
britische Beobachter ins Land zu lassen. Insgesamt werden 33 ausländische
Beobachter an verschiedenen Orten des Landes die Präsidentschaftswahlen
verfolgen.
Die Kommunalwahlen in der Hauptstadt Harare sind mittlerweile auf den
11./12. Februar festgesetzt worden. Zeitungsmeldungen zufolge beugte sich die
Wahlkommission damit einem Spruch des Obersten Gerichts. Dieses hatte einen
Erlaß von Präsident Mugabe für ungültig erklärt, der
die Kommunalwahl zeitgleich mit der Präsidentschaftwahl am 9./10.
März abhalten wollte. Von einem prognostizierten Wahlsieg des
oppositionellen Movement for Democratic Change in der Haupstadt werden in
ZANU-Kreisen Beispielswirkungen für die März-Wahlen befürchtet.
(SADOCC)
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