25. November 2001
MOÇAMBIQUE: Ghorwane-Musiker ermordet
Moçambiques Musikszene
betrauert die Ermordung des bekannten Sängers und Musikers Pedro Langa,
des Gründers der populären Band Ghorwane, am 20. November. 1996 war
die Musikgruppe durch gemeinsame Konzerttourneen mit der Wiener
Tschuschenkapelle auch in Österreich bekannt geworden. Die
Mörder hatten sich durch ein Küchenfenster Zutritt in Langas Wohnhaus
in Maputo verschafft. Langa sah sich in der Küche mit drei unbekannten
Männern konfrontiert und wurde im Verlauf des folgenden Handgemenges durch
einen Kopfschuß getötet. Die Mordwaffe - eine Makarov-Pistole -
sowie Einbruchswerkezeuge wurden von der Polizei im Stadtteil Malhangalene im
Zentrum von Maputo gefunden. Nachbarn des Musikers zufolge hatte es
bereits eine Woche zuvor einen Einbruchsversuch in Langas Haus gegeben, und in
der Umgebung war es mehrfach zu Einbrüchen gekommen. Angesichts der
steigenden Kriminalitätsrate in der Hauptstadt sprach ein Freund des
Opfers, der Journalist Filimone Meigos, davon, ein Mord sei in Maputo
heutzutage schon etwas Normales. Langas Kollegen von
Ghorwane erhielten zahlreiche Kondolenzbotschaften, darunter auch eine des
Staatspräsidenten Joaquim Chissano. Das Parlament legte eine Trauerminute
für Pedro Langa sowie den vor einem Jahr ermordeten Journalisten Carlos
Cardoso ein. Roberto Chitsondzo, einer der Gesangssolisten von
Ghorwane und derzeit FRELIMO-Abgeordneter im Parlament, forderte in einem
emotionalen Nachruf für den toten Freund die Polizei dazu auf, keinerlei
Anstrengung zu unterlassen, um die brutalen Killer zu finden. David
Macuacua, Pressesprecher der Band, gab sich diesbezüglich jedoch
skeptisch: Wir als Ghorwane durchleben derzeit eine schwierige Zeit -
dieser Mord ist ja bereits der zweite an einem Mitglied unserer Gruppe.
1993 war der Saxophonist Zeca Alage einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen;
die Verantwortlichen dafür wurden niemals gefunden.
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