12. März 2001
SADC-Reform
Staatenbündnis
reformiert. Ein Sondertreffen der Außenminister der Mitgliedsstaaten der
Southern African Development Community (SADC) beschloß am 11. März
in Windhoek (Namibia), das statutarisch bisher nicht verankerte
Sicherheitspolitische Organ in die SADC-Strukturen zu integrieren. In der
Praxis bedeutet dies, daß Entscheidungen dieses einflussreichen Gremiums
vor ihrer Umsetzung künftig von den Mitgliedsstaaten gebilligt werden
müssen. Dies bringt de facto eine Beschneidung des Einflusses des
bisherigen "Organ"-Vorsitzenden, des zimbabweschen Staatspräsidenten
Robert Mugabe, mit sich. Mugabe hatte 1998 nur mit Deckung eines Teils der
SADC-Mitglieder die Unterstützung des "Organs" für den damaligen
kongolesischen Staatspräsidenten Kabila erklärt; darauf basierte die
militärische Intervention von Truppen Angolas, Namibias und Zimbabwes in
der Demokratischen Republik Kongo auf Seiten Kabilas. Auf dem nächsten
SADC-Gipfeltreffen im August 2001 in Malawi soll die Frage der Beteiligung am
Bürgerkrieg im Kongo ebenso auf der Tagesordnung stehen wie die Wahl eines
Vorsitzenden des neu geschaffenen Sicherheitskomitees der SADC, der praktisch
als Nachfolgers Mugabes - aber mit geringeren Kompetenzen - agieren wird.
Im Zentrum der Debatten in Windhoek stand die Umstrukturierung der 14
Staaten und eine Gesamtbevölkerung von etwa 180 Millionen Menschen
umfassenden Wirtschafts-gemeinschaft, die in Zukunft schlanker werden soll.
Ihre 21 Kommissionen und Ausschüsse sollen innerhalb von zwei Jahren in
vier Abteilungen umgewandelt werden. Außerdem sprach sich das
Ministergremium bei seinem Treffen gegen den illegalen Handel mit Waffen in der
Region aus, da er zur Instabilität und der Verlängerung von
Konflikten beitrage.
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