4. Juli 2001
Zimbabwe: Generalstreik
Auch der zweite Tag des
Generalstreiks in Zimbabwe hat fast zu einem völligen Stillstand des
wirtschaftlichen Lebens geführt. Auch am Mittwoch, den 4. Juli, waren in
der Hauptstadt Harare die meisten Geschäfte, Banken und Unternehmen
geschlossen, wie der Zimbabwe Congress of Trade Unions (ZCTU) mitteilte.
Mitglieder der Regierungspartei von Präsident Robert Mugabe kamen zu einer
Krisensitzung zusammen, um Maßnahmen gegen die Streikenden zu
erörtern. Die Polizei nahm acht Personen fest, darunter drei Journalisten.
Der Generalstreik richtete sich gegen Mugabes Wirtschaftspolitik und
die jüngste Erhöhung der Treibstoffpreise um 70%. Nach Angaben von
Unternehmern blieben in Harare 90% aller Fabriken geschlossen. Bereits am
Dienstag hatten die Arbeitsniederlegungen das Berufsleben landesweit weitgehend
lahm gelegt. Die Regierung hat den Streik für illegal
erklärt, die Regierungspartei ZANU-PF beriet über
Gegenmaßnahmen. Der Anführer der sog. Veteranen des
Unabhängigkeitskriegs, Joseph Chinotimba, erklärte, seine Gruppe habe
die Namen der während des Streiks geschlossenen Unternehmen notiert. Er
kündigte an, alle Eigentümer, die keine zimbabwische
Staatsangehörigkeit hätten, innerhalb eines Tages auszuweisen.
Die drei festgenommenen Journalisten wurden einem Gericht vorgeführt.
Bei ihnen handelt es sich um einen Fernsehjournalisten der Nachrichtenagentur
AP sowie zwei Mitarbeiter der unabhängigen Tageszeitungen "Daily News" und
"Zimbabwe Standard". Ihnen wurde Behinderung der Polizei vorgeworfen. Fünf
weitere Personen wurden wegen Plünderung von Lieferwagen festgenommen.
|