Zimbabwe: Anschlag auf regimekritische Zeitung

Ein Bombenanschlag hat am 28. Jänner 2001 frühmorgens die Druckmaschinen der unabhängigen zimbabweschen Zeitung "Daily News" zerstört. Drei laute Explosionen hätten gegen 01.30 den südlichen Industrievorort Southerton der Hauptstadt Harare erschüttert, wo das Druckhaus der Zeitung steht, sagte ein leitender Angestellter der Zeitung. Niemand sei verletzt worden, aber die Druckmaschinen seien nicht mehr zu benutzen.

Es war der vorläufige Höhepunkt einer Einschüchterungskampagne gegen die größte regimekritische Zeitung in Zimbabwe. Seit einer Woche drohten Einheiten der sogenannten Bürgerkriegs-Veteranen dem Blatt mit einer "Lektion" und forderten eine Entschuldigung. Die "Daily News" hatten berichtet, die Zimbabwer hätten bei der Nachricht vom Tode des Kongo-Präsidenten Laurent Kabila gejubelt. Zimbabwe ist mit 12.000 Soldaten in Kongo engagiert, was die Wirtschaft des Landes zusätzlich in Schwierigkeiten bringt.

Zwei Tage vor dem Anschlag waren drei führende Journalisten der "Daily News" festgenommen worden, während die "Veteranen" tausende Exemplare der "News" beschlagnahmten und an Straßensperren auch Reisende zwangen, ihre Exemplare herauszugeben. Am Samstag griffen daraufhin aufgebrachte Anrainer in den armen südlichen Vororten Harares, den Hochburgen der oppositionellen MDC, ein Lieferfahrzeug der Regierungszeitung "Herald" an und verbrannten tausende Exemplare. Ebenso wurden Straßenverkäufer des "Herald" attackiert.