1. Oktober 2012
Wissenschaftler und Politiker feiern Weltraumforschung auf dem Khomas-Hochland
Bildungsminister Dr. Iyambo will seine Freude über den Beginn der zweiten Forschungsphase des HESS-Weltraumprojekts mit Schülern, Studenten und der Öffentlichkeit teilen. Per Knopfdruck hat er am Freitag (28. September) das größte Spiegelteleskop der Welt in Bewegung gebracht.
Über 100 internationale Wissenschaftler, Hochschulrektoren und Techniker waren zur Sternwarte Göllschau, nahe Gamsberg, auf das Khomas-Hochland gefahren, um die formelle Inbetriebnahme des Riesenteleskops zu feiern. Beinahe hätte Iyambo den zeremoniellen Knopfdruck nicht vollziehen können, weil es eine – vorübergehende – Stromunterbrechung gab.
Iyambo zeigte großes Interesse und dankte dem Max- Planck-Institut, das das Forschungsunternehmen leitet, die internationale Aufmerksamkeit „auf das kleine Namibia“ gelenkt zu haben. Er will bald selbst bei der Projektleitung anklopfen, um sich über den weiteren Verlauf und die neuesten Forschungsergebnisse zu informieren. Iyambo versicherte den internationalen Experten auch für die Zukunft die volle Kooperation der namibischen Regierung und ermutigte Schulen und die Öffentlichkeit, die „Weltklasse-Installation“ zu besuchen.
Die Universität von Namibia (UNAM) hatte in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft die prominentesten Interessenträger und Beteiligten am HESS-Projekt II zur Einweihung des Riesenteleskops bei der Sternwarte aufgereiht. Prof. Lazarus Hangula, Rektor der UNAM, sprach von mehreren Faktoren der günstigen Konstellation für ein derart führendes Forschungsprojekt: der geographische Standort (ohne Stadt- und Siedlungslichter) und die politische Stabilität Namibias. „Nichts sollte unsere Forscher daran hindern, das Universum weiter zu erkunden.“
Eberhard Bodenschatz von der Max-Planck-Gesellschaft wies auf den Anteil von 50% hin, den die Gesellschaft zum HESS-II-Projekt beigesteuert habe. Insgesamt betreibt die Gesellschaft 80 Forschungsinstitutionen, darunter das hier zuständige Institut für Kernphysik. „Wissenschaftskenntnis überwindet nationale Grenzen“, so Bodenschatz.
Prof. Jaques Martino von der französischen Forschungsgesellschaft brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die neue Phase zur Entdeckung noch unbekannter Energiestrahler führen werde. Dr. Daniel Weselka aus dem Forschungs- und Wissenschaftsressort von Österreich erinnerte an seinen Landsmann Victor Hess, der vor 100 Jahren bei einer riskanten Heißluftballon-Fahrt auf die Gammastrahlen gestoßen ist und 1936 den Nobel-Preis erhalten hat. Der südafrikanische Astronom Prof. Nithaya Chetty ermutigte die HESS-Forscher zur engeren Zusammenarbeit mit den Kap-Sternwarten in der Karroo.
(Allgemeine Zeitung)
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