19. September 2003
NAMIBIA / ÖSTERREICH: Botschafter Hanno Rumpf bei SADOCC
Der eben erst akkreditierte Botschafter Namibias für die Bundesrepublik Deutschland und Österreich, Hanno Rumpf, stattete am 18. September 2003 dem Dokumentations- und Kooperationszentrum Südliches Afrika (SADOCC) in Wien einen Besuch ab und traf mit führenden Mitgliedern der Österreichischen Namibia-Gesellschaft zusammen. Er wurde vom namibischen Geschäftsträger in Österreich, Daniel Smith, begleitet.
Hanno Rumpf, zuvor Permanent Secretary der National Planning Commission in Namibia, hatte am 16. September Bundespräsident Thomas Klestil sein Beglaubigungsschreiben übergeben.
In dem Gespräch in der SADOCC-Bibliothek erklärte Rumpf, die namibische Regierung und insbesondere Staatspräsident Sam Nujoma seien sich der Bedeutung der internationalen Solidaritätsbewegung bewußt und strebten eine Verstärkung der Zusammenarbeit mit Organisationen wie etwa der Österreichischen Namibia-Gesellschaft (einer Schwesterorganisation von SADOCC) an. Während es nach wie vor wichtig sei, Namibia in seinen entwicklungspolitischen Anliegen zu unterstützen, stellten ungerechte Handelsbedingungen vor allem der offene oder verdeckte Protektionismus der Industrieländer das eigentliche Entwicklungshindernis dar. Solange die Agrarexportsubventionen der EU das Zehnfache dessen ausmachen, was für die Förderung der Landwirtschaft in Afrika ausgegeben wird, wird soziale Entwicklung nicht möglich sein, erklärte Rumpf.
Das Scheitern der jüngsten WTO-Konferenz in Cancún hat eine neue Kohäsion der Dritten Welt zum Ausdruck gebracht, die sich hoffentlich weiterentwickeln und verstärken wird. In dieser neuen und schwierigen Situation kommt Solidaritätsorganisationen in den europäischen Ländern eine ähnlich wichtige Rolle zu wie seinerzeit während des namibischen Befreiungskampfes, so Botschafter Rumpf wörtlich.
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