2. Juni 2003

Massenproteste in Zimbabwe gehen weiter

In Zimbabwe geht das Kräftemessen zwischen Präsident Robert Mugabe und der Opposition weiter. Das oppositionelle Movement for Democratic Change (MDC) kündigte auch für den zweiten Tag einer einwöchigen Protestaktion neue Arbeitsniederlegungen und sporadische Kundgebungen an. Allerdings warnte es vor zu hohen Erwartungen, dass etwa Mugabe mit der Aktion zum Rücktritt gezwungen werden könne. "Es ist ein neues Kapitel in einem langen Kampf", sagte MDC-Funktionär David Coulthard gegenüber dem südafrikanischen Rundfunksender SABC. Gepanzerte Fahrzeuge mit Maschinengewehren und Wasserwerfern patrouillierten durch die Hauptstadt Harare und errichteten zahlreiche Straßenblockaden.

Am Dienstagmorgen kreisten Hubschrauber der Sicherheitskräfte über der zweitgrößten Stadt des afrikanischen Staates, Bulawayo. Am Vortag hatte die Regierung unter Einsatz von Armee, Milizen und Polizei Versammlungen in den Großstädten Harare und Bulawayo gewaltsam aufgelöst und mehrere Personen festgenommen, darunter Oppositionsführer Morgan Tsvangirai, dem neuerlich Umsturzpläne vorgeworfen wurden. Nach einem Verhör wurde der Oppositionspolitiker verwarnt und auf freien Fuß gesetzt. Die Bürgermeister von Harare und Bulawayo (beide MDC) sowie sechs MDC-Abgeordnete befinden sich nach wie vor in Haft, darunter Job Sikhala, der bereits zu Anfang des Jahres in Polizeigewahrsam schwer gefoltert worden war.

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