18. Jänner 2003

Ermittlungen zu Korruptionsvorwurf gegen israelischen Premier Sharon

Südafrika hat Unterstützung für Ermittlungen über Korruptionsvorwürfe gegen den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon angekündigt. Wie das südafrikanische Justizministerium am 13. Jänner erklärte, sei Minister Penuell Maduna einer entsprechenden Anfrage der israelischen Behörden nachgekommen. Sharons Söhnen wird vorgeworfen, im Zusammenhang mit illegaler Wahlkampffinanzierung im Jahr 1999 einen Kredit über 1,5 Millionen Dollar (1,43 Mill. Euro) von dem südafrikanischen Geschäftsmann Cyril Kern entgegengenommen zu haben.

Laut Informationen der in Johannesburg erscheinenden "Sunday Times“ bestätigte Kern bei einer Anhörung durch die südafrikanische Staatsanwaltschaft zwar die Tatsache eines Kredits in der genannten Höhe, erklärte jedoch, das Geld sei keine politische Spende, sondern ein persönliches Geschenk gewesen, um der finanziell angeschlagenen Familie seines langjährigen Freundes Sharons zu helfen.

Likud-Vorsitzender Ariel Sharon, dessen Erfolgschancen bei den bevorstehenden israelischen Parlamentswahlen laut Medienberichten stark gesunken sein sollen, hatte bei einer im israelischen TV übertragenen Pressekonferenz betont, über die Details des südafrikanischen Millionenkredits nicht informiert gewesen zu sein. "Ich wußte nicht genau, wie das Geld aufgebracht wurde“; es sei "müßig, zu fragen, von welchem Konto und welcher Bank" das Geld stammte. Medien kommentierten die Erklärungen des Premierministers als „wenig überzeugend“.

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